Mediensucht Definition – inkl. Beispiele & versch. Typen

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Die Mediensucht, oder auch digitale Abhängigkeit genannt, ist ein Phänomen, das in unserer heutigen, technologiegetriebenen Gesellschaft immer häufiger auftritt. Sie beschreibt den unkontrollierbaren Drang, ständig online zu sein und digitale Medien zu konsumieren. 

Doch was genau bedeutet Mediensucht? Ab wann kann die Nutzung von Medien als problematisch angesehen werden? Wie erkennt man sie und welche Auswirkungen hat sie auf unser Leben?

In diesem Artikel werden wir uns näher mit dem modernen Phänomen beschäftigen und einige alltägliche Beispiele betrachten.

Die Definition von Mediensucht

Mediensucht bezeichnet das zwanghafte und exzessive Nutzen von digitalen Medien, wie zum Beispiel dem Internet, Smartphones, Tablets, Computern, Fernsehen oder Social Media Plattformen. Dabei steht die Nutzung dieser Medien im Mittelpunkt des Lebens der betroffenen Personen, sodass andere wichtige Aspekte, wie Freizeitaktivitäten, soziale Kontakte oder berufliche Verpflichtungen, vernachlässigt werden.

Das Bundesministerium für Soziales aus Österreich schreibt ergänzend hierzu:

Von Mediensucht spricht man, wenn sich Menschen exzessiv mit bestimmten Gebrauchsmedien beschäftigen, übermäßig viel Zeit damit verbringen und dabei reale soziale Kontakte und das alltägliche Leben mehr und mehr vernachlässigen.

Es ist aber wichtig zu betonen, dass nicht jeder, der viel Zeit mit digitalen Medien verbringt, automatisch mediensüchtig ist. Die Sucht zeichnet sich vielmehr dadurch aus, dass die Betroffenen die Kontrolle über ihr Nutzungsverhalten verlieren und trotz negativer Folgen nicht in der Lage sind, ihr Verhalten zu ändern.

Alltägliche Beispiele für Mediensucht

Beispiele-fuer-Mediensucht

Ein gutes Beispiel für die Sucht ist die Nutzung von sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram oder Twitter. Viele Menschen verbringen täglich mehrere Stunden auf diesen Plattformen, um sich mit Freunden und Bekannten auszutauschen, Fotos und Videos anzuschauen oder einfach nur auf dem Laufenden zu bleiben. In manchen Fällen kann diese Nutzung jedoch außer Kontrolle geraten und die Betroffenen dazu bringen, ständig online zu sein, selbst wenn dies ihren Alltag, ihre Beziehungen oder ihren Beruf negativ beeinflusst. Weitere Informationen über die Gefahren von Social Media findest Du in unserem Blog.

Ein anderes Beispiel ist das ständige Checken von E-Mails oder Nachrichten auf dem Smartphone. Viele Menschen sind heutzutage so sehr an ihr Smartphone gebunden, dass sie es kaum noch aus der Hand legen können. Sie checken ständig ihre Nachrichten, auch wenn sie gerade in einem Gespräch sind oder etwas anderes tun sollten. Dies kann zu Konzentrationsstörungen, Stress und Schlafstörungen führen.

Arten von Mediensucht und Internetabhängigkeit

Es gibt verschiedene Arten der Abhängigkeit, die sich in ihren Ausprägungen und Schwerpunkten unterscheiden. Hier sind einige Beispiele:

  1. Internetsucht: Die Betroffenen verbringen übermäßig viel Zeit im Internet und sind nicht in der Lage, ihre Online-Aktivitäten zu reduzieren.
  2. Onlinespielesucht: Hier liegt der Fokus auf dem exzessiven Spielen von Online-Games, insbesondere von Massively Multiplayer Online Role-Playing Games (MMORPGs).
  3. Social-Media-Sucht: Die betroffenen Personen sind stark auf soziale Netzwerke fixiert und verbringen einen Großteil ihrer Zeit mit dem Posten, Liken und Kommentieren von Inhalten.
  4. Smartphonesucht: In diesem Fall dreht sich die Sucht um das ständige Nutzen und Checken des Smartphones, unabhängig von den konkreten Anwendungen.
  5. Cybersexsucht: Die Betroffenen nutzen das Internet überwiegend für sexuelle Aktivitäten, wie zum Beispiel das Betrachten von Pornografie oder die Teilnahme an erotischen Chats.

Ursachen und Risikofaktoren

Soziale und kulturelle Faktoren

Soziale Faktoren, die eine Mediensucht begünstigen können, sind beispielsweise familiäre Probleme oder Beziehungsprobleme. Individuelle Faktoren entsprechen Merkmalen von Personen, wie beispielsweise Impulsivität, Unaufmerksamkeit, Einsamkeit, Unsicherheit, Depressionen, Selbstwertprobleme und Angststörungen.

Mediale Faktoren entsprechen den Eigenschaften des Mediums, die das Suchtpotenzial steigern können, wie beispielsweise spielerische Elemente oder Spiele auf Identitätsbasis (Avatare).

Präventionsmaßnahmen und Anlaufstellen

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bietet einen Selbsttest zur Videospielsucht und exzessiven Internetnutzung an. Dieser Selbsttest kann helfen, ein potenzielles Suchtverhalten zu erkennen und rechtzeitig negative Muster oder Gewohnheiten zu ändern. Es kann auch hilfreich sein, ein Medien-Tagebuch zu führen, um sich seiner Medienzeit bewusst zu werden und die konsumierten Inhalte in den Medien zu hinterfragen. Die ehrliche Beantwortung dieser Fragen kann dabei helfen, sich das eigene Medienverhalten vor Augen zu führen und rechtzeitig negative Muster oder Gewohnheiten zu ändern.

FAQ - Häufig gestellte Fragen zur Mediensucht

Wann ist man Mediensüchtig?

Man ist mediensüchtig, wenn die Nutzung von digitalen Medien zwanghaft und exzessiv ist, die Kontrolle darüber verloren geht und andere wichtige Lebensbereiche vernachlässigt werden. Zudem treten Entzugserscheinungen auf, wenn der Zugang zu den Medien eingeschränkt oder verweigert wird.

Was sind Anzeichen für eine Mediensucht?

Anzeichen-fuer-Mediensucht

Es gibt einige Warnzeichen, die auf eine mögliche Sucht hindeuten können. Anzeichen können unter anderem sein:

  1. Exzessive Nutzung von digitalen Medien
  2. Kontrollverlust über die Mediennutzung
  3. Entzugserscheinungen
  4. Vernachlässigung von Beziehungen und sozialen Kontakten
  5. Leistungsabfall in Schule oder Beruf
  6. Schuldgefühle oder Scham aufgrund des Nutzungsverhaltens

Was steckt hinter Mediensucht?

Hinter Mediensucht können verschiedene Faktoren stecken, wie zum Beispiel psychologische Bedürfnisse (z. B. nach Anerkennung oder sozialer Bestätigung), Flucht vor Problemen oder die hohe Belohnung und Befriedigung, die digitale Medien bieten können. Auch die ständige Verfügbarkeit von digitalen Medien und das damit verbundene hohe Nutzungspotenzial können zur Entstehung einer Mediensucht beitragen. In einigen Fällen können auch genetische Veranlagungen oder neurobiologische Veränderungen eine Rolle spielen.

Fazit

Mediensucht ist ein komplexes Phänomen, das in unserer heutigen, digitalen Welt immer häufiger auftritt. Es ist wichtig, sich der Warnzeichen und möglichen Auswirkungen von Mediensucht bewusst zu sein und bei Bedarf Unterstützung zu suchen. In vielen Fällen kann eine Beratungsstelle für Mediensucht hilfreiche Informationen und Unterstützung bieten.

Darüber hinaus kann es hilfreich sein, sich aktiv mit der eigenen Mediennutzung auseinanderzusetzen und gegebenenfalls eine digitale Entgiftung in Betracht zu ziehen. Das kann nicht nur dabei helfen, das eigene Wohlbefinden zu steigern, sondern auch dabei, ein ausgeglicheneres und erfüllteres Leben zu führen.

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