Mediensucht Beratungsstellen: Für professionelle Hilfe

0 Kommentare

Während die Online-Welt unzählige Möglichkeiten bietet, können dieselben Werkzeuge, die uns auf ungeahnte Weise miteinander verbinden, auch zu einer Quelle ungesunder Besessenheit werden. Mediensucht ist zu einer Epidemie geworden. Der nahezu ständige Zugang und die Inhalte, die um unsere Aufmerksamkeit wetteifern, führen zu zwanghaftem Verhalten und zu verschiedenen Süchten - von Videospielen bis hin zu Streaming-Diensten.

Mediensucht ist ein komplexes Thema, das (im Gegensatz zur Computersucht) noch nicht eindeutig definiert ist. Während eine starke Mediennutzung als Auslöser angesehen werden kann, ist unklar, wie viel Zeit am Bildschirm ein alarmierendes Ausmaß erreicht, und es spielen weitere Faktoren wie Realitätsverlust, soziale Isolation, Kontrollverlust und Konzentrationsprobleme eine Rolle. Studien deuten darauf hin, dass das missbräuchliche Verhalten Endorphine im Gehirn produziert - was wahrscheinlich dazu beiträgt, dass Menschen trotz der potenziellen Risiken scheinbar süchtig werden.

Die Mediensucht zählt zu den Verhaltenssuchten. Sie wird an dem Ausmaß folgender Eigenschaften gemessen: gesundheitliche, leistungsbezogene, soziale und emotionale Folgen.

Warum die Mediensucht im Jahr 2024 in Deutschland so groß ist

Im Zeitalter der digitalen Allgegenwart ist es keine Überraschung, dass die Mediensucht unter deutschen Jugendlichen am stärksten ausgeprägt ist. Studien haben herausgefunden, dass alarmierende 2,6 Prozent der 12- bis 17-Jährigen Anzeichen von Medienabhängigkeit zeigen, während es in der Altersgruppe der 25- bis 65-Jährigen nur 0,7 Prozent sind - ein deutliches Beispiel dafür, wie sich kulturelle Normen und Gewohnheiten von einer Generation zur anderen verändern!

Mediensucht-in-Deutschland-ist-weit-verbreitet

Die Covid-Pandemie hat die Art und Weise, wie wir Medien nutzen, für immer verändert. Vor 2020 waren Arbeit und Freizeit häufig in zwei verschiedene Sphären getrennt. Das ist nicht mehr unbedingt der Fall, da digitale Medien zu einem grundlegenden Bestandteil unseres Lebens für heutige und zukünftige Generationen geworden sind. Die Notwendigkeit, Medien in allen erdenklichen Lebensbereichen zu konsumieren, stellte eine noch nie dagewesene Herausforderung dar.

Daher ist es wichtig, ein gesundes Maß für den eigenen Medienkonsum zu definieren und wenn es zu spät ist zu wissen, wo man sich Hilfe holen kann. Hier stellen wir Dir Beratungsstellen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in Deutschland vor. Und Du erfährst, welche Therapiemöglichkeiten es gibt.

Mediensucht Beratungsstellen - Hier wird Dir geholfen

Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen

Drogennotdienst Berlin

Der Drogennotdienst berät suchtkranke Menschen und deren Familien, Angehörige und Freunde zu allen Formen der Sucht.

Standort: Notdienst Berlin eV, Genthiner Straße 48, 10785 Berlin  
Kontakt: 030 233 240 100 Mediensucht-Beratungsstellen für Jugendliche


UKE Hamburg

Jugendliche können sich am UKE Hamburg in der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie wegen Mediensucht behandeln lassen. Sie befassen sich mit der Behandlung und Rehabilitation von psychischen und psychosomatischen Auffälligkeiten und Störungen bei Kindern und Jugendlichen unter Berücksichtigung ihrer Integration in das familiäre und soziale Umfeld.

Standort: Martinistraße 52, 20246 Hamburg
Kontakt: +49 (0) 40 7410 – 0, www.uke.de


Kinder und Jugendpsychatrie Tübingen

Ambulante Angebote für Betroffene und Angehörige der Internet- und Computerspielsucht, Tagesklinische und stationäre Behandlungsangebote Universitätsklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie im Kindes- und Jugendalter

Standort:  Osianderstr. 14, 72076 Tübingen 
Kontakt: 07071 - 29-82338 , www.medizin.uni-tuebingen.de


Kinder und Jugendpsychatrie Homburg

Ambulanz für Digitalisierung und psychische Störungen (ADUPS)

Standort: Gebäude 90.2 und 68, 66421 Homburg
Kontakt: 06841 - 16-24233, www.uks.eu/kjp


STEP – Paritätische Gesellschaft für Sozialtherapie und Pädagogik mbH

Beratung bei exzessivem Medienkonsum (re:set! + Logout) DROBS Hannover - Fachstelle für Sucht und Suchtprävention

Standort: Calenberger Esplanade 6, 30169 Hannover 

Kontakt: 0511 - 70146-0, www.step-niedersachsen.de/magazin/medien


Digitale (Lebens-)Welten Suchthilfezentrum Nikolausburg (Caritasverband Duisburg e.V.)

Programm zur Vermittlung von bewährten Präventions- und Interventionsmethoden durch professionelle Workshopleiter

Standort: Fürst-Bismarck-Str. 34, 47119 Duisburg
Kontakt: 0203 - 80936-0 www.caritas-duisburg.de


Mediensucht bei Erwachsenen

Furstenberg Institut

Das bundesweite Furstenberg Institut konzentriert sich auf die Unterstützung von Unternehmen und deren Mitarbeitern im Bereich der psychischen und betrieblichen Gesundheit. Es bietet Beratungsdienste für Erwachsene mit Suchtproblemen und Abhängigkeiten an.

Standort: Gorch-Fock-Wall 3, 20354 Hamburg  
Kontakt: Telefon: +49 040 380820-0 www.fuerstenberg-institut.de


ADULA-KLINIK GmbH & Co. KG

Klinikangebote mit stationärer Therapie u.a. bei Onlinesucht

Standort: In der Leite 6, 87561 Oberstdorf
Kontakt: 08322 - 709 – 0 www.adula-klinik.de


MEDIAN Gesundheitszentrum Köln - Sucht- & psychosomatische Beratung

Beratung für Medienabhängige

Standort: Neumarkt 8-10 , 50667 Köln
Kontakt: 0221 – 27277060 www.median-kliniken.de


Echt-Mensch

Praxis für Medienpädagogik und Beratung durch eine Medienpädagogin, systemische Beraterin (DGSF zertifiziert)

Standort: Blumenweg 6, 86978 Hohenfurch
Kontakt: 08861 – 9088860 www.echt-mensch.de


stadt.mission.mensch gGmbH

Fachstelle zum Thema Mediennutzung und Medienabhängigkeit in Kiel

Standort: Walkerdamm 17, 24103 Kiel
Kontakt: 0431 - 26044-500 www.stadtmission-mensch.de/

Welche Therapiemöglichkeiten bei einer Mediensucht gibt es?

Die Mediensucht ist zwar immer noch keine anerkannte Diagnose, auch wenn sie in den letzten Jahren immer mehr als echtes, diagnostizierbares Problem anerkannt wird. Trotzdem gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten zur Behandlung.

Zu den Behandlungsmöglichkeiten für Mediensucht gehören unter anderem folgende Therapien:

Kognitive Verhaltenstherapie (CBT)

Die kognitive Verhaltenstherapie hilft den Betroffenen, problematische Gedanken und Gefühle anzugehen, um die Sucht zu überwinden. Die kognitive Verhaltenstherapie wird häufig im Kampf gegen die Sucht eingesetzt. Das Erkennen von Zusammenhängen zwischen den eigenen Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen bei einer Suchttherapie mit CBT hilft, sich bewusst zu machen, wie diese Faktoren die Genesung beeinflussen.

Dialektische Verhaltenstherapie (DBT)

Die dialektische Verhaltenstherapie wird nicht nur bei der Behandlung von Suchtkrankheiten, sondern auch bei anderen psychischen Erkrankungen eingesetzt. Das Hauptziel der DBT besteht darin, den Patienten zu helfen, das Selbstvertrauen und die Bewältigungsfähigkeiten aufzubauen, um Stresssituationen effektiv zu bewältigen. Dadurch wird verhindert, dass sie wieder in eine Sucht zurückfallen.

Motivierende Gesprächsführung

Motivierende Gesprächsführung (Motivational Interviewing, MI) ist eine therapeutische Strategie, die zur Behandlung von Sucht und Substanzkonsumstörungen bei Patienten eingesetzt wird, indem die Motivation und das Engagement für ein bestimmtes Ziel gestärkt werden. Mangelnde Motivation ist eine große Herausforderung bei der Bewältigung einer Sucht, und die Verpflichtung auf ein Ziel hilft.

Gruppenberatungen

In der Gruppentherapie kommen Gleichgesinnte zusammen, die sich wegen derselben Krankheit (oder damit zusammenhängender Leiden) behandeln lassen, um ihre Gefühle zu verarbeiten und sich in einem geschützten Rahmen auszutauschen, was häufig allen zugutekommt.

Folgen und Fazit

Achten Sie auf dieseAnzeichen, um Ihrer Mediennutzung verantwortungsvoll und bewusst gegenüberzutreten:

  • Zeitlich unkontrollierter und stundenlanger Medienkonsum
  • Vernachlässigung von Verpflichtungen
  • Entzugserscheinungen bei Nichtkonsum,
  • Begleiterscheinungen wie Kopf- und Rückenschmerzen, Schlafmangel etc.
  • Verheimlichung oder Verharmlosung des Nutzungsverhaltens

Eine Sucht entwickelt sich schleichend im Verlauf des Konsums. Es ist entscheidens sich aktiv mit dem eigenen Medienkonsum auseinanderzusetzen und auf andere mitfühlend zuzugehen. Sich seiner Mediensucht bewusst zu werden, ist der erste Schritt, um sich von der Sucht zu befreien.

Quellen 

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}

Hier findest Du weitere Artikel zum Thema Digital-Detox im Blog

>